Podcasts zu konzipieren, macht Spaß. Beim „Selbsthilferadio“ steht der Nutzen ganz vorne, aber auch die Atmosphäre muss stimmen.
Formatentwicklung startet meist bei einem Bedarf, der noch nicht gedeckt ist. Das war bei diesem Projekt nicht anders. „Selbsthilfegruppen pragmatisch und effektiv in ihrer Praxis unterstützen“, mit diesem Anliegen kam Kerstin Kreuzhage auf mich zu. Die Koordinatorin der Zentralen Kontaktstelle für Selbsthilfe im DRK-Kreisverband Pinneberg hatte gerade mit anderen Institutionen die Selbsthilfe-App Schleswig-Holstein online gebracht. Auch dort sollte der neue Podcast abzurufen sein.
Für einen Podcast, der Menschen weiterbringt, bin ich immer zu haben. Das neue Format darf gerne über die reine Information hinausgehen. Diesmal also ein dezent edukatives Gesprächsformat, das von den Erfahrungen der Gäste ausgeht, aber auch Zahlen, behördliche Vorgaben und Gesetzestexte einbezieht, wenn sinnvoll. Unaufgeregt, anschaulich und mit einem weiten Horizont.
Denn, was viele nicht wissen, Selbsthilfegruppen spielen eine unverzichtbare Rolle in unserem Gesundheitssystem. Sie ergänzen die professionelle medizinische Versorgung und tragen dazu bei, dass sich Menschen mit ähnlichen Herausforderungen gegenseitig helfen können. Dieses Geben und Nehmen soll sich im Konzept des Podcasts widerspiegeln.
Der Untertitel lautet daher „Ideen und Impulse von und für Selbsthilfegruppen“. Und damit unterscheidet sich das Selbsthilferadio von anderen Podcasts rund um die Selbsthilfe. HelpFM etwa, der „große Bruder“ stellt seit 2013 Menschen mit ihrem Schicksal vor, das sie mit anderen gemeinsam wenden. Über hundert Podcastfolgen zeigen, wie viele Geschichten hier zu erzählen sind. Sie laden ein zur Identifikation. Die Botschaft ist: „Du bist nicht allein.“
Das Selbsthilferadio konzentriert sich dagegen auf das, was Gruppen hilft und Treffen zu einem guten, anregenden Erlebnis macht. Gute Praxis steht im Mittelpunkt. Ganz nebenbei bekommen die Hörer*innen etwas mit vom Miteinander in anderen Selbsthilfegruppen, von ihrer Art der Kommunikation und ihrer Kreativität. Das stellt scheinbare Selbstverständlichkeiten auf den Prüfstand und ermöglicht eine Reflexion der eigenen Praxis.
Damit bei aller Inspiration die Bodenhaftung nicht verloren geht, gibt es viele anschauliche Beispiele. Wie etwa in der Folge Struktur und Regeln für Gruppentreffen. Hier erzählen Birgit, Christine und Bettina von der kreativen Gestaltung der Mitte des Stuhlkreises, zum Beispiel mit Blumen oder einem symbolischen Gegenstand, der den Blicken der Anwesenden einen Ruhepol gibt. Was wiederum mit der Atmosphäre zu tun hat, die uns in diesem Podcast wichtig ist: Warm und wertschätzend soll sie sein. Das darf sich gerne beim Zuhören übertragen. Weil jede*r Wärme, Unterstützung und Ermutigung verdient.
Und das ist die aktuelle Folge:
Das Selbsthilferadio hat eine eigene Homepage, kann aber auch über Spotify oder Google Podcasts abonniert werden. Der Feed (für alle, die Podcatcher nutzen) ist: https://selbsthilferadio.podigee.io/feed/mp3 . Und hier ist der Link zur Zentralen Kontaktstelle für Selbsthilfe im DRK-Kreisverband Pinneberg