„Wie kann ich mit dir Hamburg ganz neu entdecken?“ Diese Frage hat ChatGPT noch nicht zum kreativen Reisebegleiter gemacht. Andere schon.

Mit Künstlicher Intelligenz ein kleines Abenteuer zu Hause um die Ecke erleben, das war die Herausforderung, die ich mir für die radioReisen des Bayerischen Rundfunks ausgedacht habe. Mich hat es gereizt, aus dem algorithmischen Mittelmaß, das ein Textgenerator in der Regel produziert, etwas Ungewöhnliches herauszuholen. Ihn vielleicht sogar zu überlisten. Aber wer überrascht hier wen? Auch darauf war ich neugierig.

In meinem Büro im Schanzenviertel probierte ich zuerst die Standards: Die „tollsten“, „schönsten“, „ungewöhnlichsten“, „geheimsten“ Orte in Hamburg ließ ich mir auflisten. Wie zu erwarten gab ChatGPT in Top-Ten-Listen wieder, was in Reiseblogs eben so empfohlen wird: die Elbphilharmonie, das Miniaturwunderland. Langweilig. Ich musste es schlauer anstellen. Beim Brainstorming und in der Interaktion mit KI müssen wir uns klar darüber werden, was wir eigentlich wollen. Zum Beispiel auf einer Reise, als die sich auch mein Ausflug in die nächste Nähe verstehen lässt.

Was erhoffe ich mir also von einer Reise, einem Mikroabenteuer? Eine Entdeckung, eine Erfahrung, die ich im Alltag nicht machen würde. Die mich bereichert. Eine neue Perspektive eröffnet. Meine Liste der möglichen Erwartungen an Reisen wurde immer länger. Schönes Spielmaterial für die nächste Chatrunde mit dem Text-Tausendsassa – und ein Gamechanger. Jetzt bekam ich nicht nur Orte angeboten, sondern ganze Handlungsanweisungen mit dramaturgischem Bogen. Zeit, das Handy einzustecken und aufzubrechen. Was ich dann erlebt habe, erzählt diese Reportage:

Zu den radioReisen in der ARD-Mediathek