„Freudologie“ und „Wer zum Teufel bin ich?“ heißen zwei der Podcastfolgen der Psychologie-Studierenden, die ich mir als Lehrbeauftrage vergangene Woche anhören durfte. Es sind Leistungsnachweise der besonderen Art: Da wird munter diskutiert, Audioeffekte überraschen und es sind sehr persönliche Auseinandersetzungen mit der Geschichte des Fachs darunter.

Zum Semesterende stand die Beurteilung der Arbeiten von über hundert Studierenden an. Der Moment der Wahrheit. Haben meine Vorlesungen, On-Demand-Videos und Online-Tutorials über Tonschnitt und Moderationstechniken die Studierenden ausreichend unterstützt? Waren es genug Projektgespräche? Die Rückmeldungen: das Thema zu umreißen war am schwierigsten. Dann kam die Sache in Fahrt. Der Anspruch an sich selbst war bei den meisten von Anfang an hoch. Denn hinterm Mikrofon kann man sich nicht verstecken.

Und dann lagen sie in der Cloud, all die Soundfiles, Teaser und Shownotes. Meilensteine aus über 2000 Jahren Psychologiegeschichte, ansprechend verpackt. Jede Podcastfolge zwischen 20 und 30 Minuten lang. Nach einigen Folgen habe ich erleichtert aufgeatmet. Keine abgelesenen Referate. Die Einstiege bieten Beispiele aus dem Alltag, aktuelle Bezüge kommen vor, die Relevanz der Themen wird deutlich. Und natürlich freue ich mich, wenn eine Zeitreise akustisch auf einen Marktplatz führt oder Schopenhauers Biografie mit Soundeffekten untermalt wird.

Alle haben eine Folge abgegeben, jedes Audio hat eine eigene Note. Gut, manchmal springt die Lautstärke, ein paar Szenen hätten kürzer sein dürfen. Dass auch im Podcast die Regeln des Zitierens im Konjunktiv gelten, sollte rechtzeitig angesprochen werden. Sei’s drum. Ich bin stolz auf „meine Studierenden“ und ihr Werk „Die Seele unter der Lupe“. Und sie haben aus diesem Semester nach eigener Einschätzung auch einiges mitgenommen. Auf dem Feedbackbild waren Selbstvertrauen, Teamwork und Spaß besonders groß geschrieben.

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Zum Podcast „Die Seele unter der Lupe“

Und last but not least: Dieses Projekt war auch eine wunderbare Zusammenarbeit zwischen Psychologieprofessorin und Podcasterin. Mein herzlicher Dank geht an Prof. Dr. Steffi Zander!