Viele Zeitungen haben inzwischen eigene Audioformate. Der Weg vom geschriebenen zum gesprochenen Wort ist allerdings hügelig und kurvenreich. Der Deutsche Journalistenverband fragte mich im Interview, was Kolleg*innen beachten sollen, wenn sie einen Podcast starten wollen.
Schlicht „Format Podcast“ titelt im Januar die Nordspitze, das Magazin der norddeutschen Landesverbände des DJV. Ein goldenes Bändchen kringelt sich auf dem Coverbild über dem Mikrofon und signalisiert Feierstimmung. Und ja, Podcast ist das Medium der Stunde, das alle Journalist*innen interessiert, die nach wie vor gut recherchierte, relevante Informationen verbreiten wollen. Podcasts sind cool und trendy. Und immer mehr Menschen hören sie. Die große Frage an mich war, ob es sich dabei um eine Modeerscheinung handelt.
Ohne einen Blick in die Glaskugel zu werfen, sage ich: Podcasts werden bleiben. Allein, weil sie ein Bedürfnis erfüllen, das bei immer mehr Stunden vor Bildschirmen und Displays noch wachsen wird: Wir wollen entspannt zuhören dürfen. Wer sein Publikum kennt und erzählend zu informieren weiß, hat gute Chancen Gehör zu finden. Im DJV-Magazin beschreibt es Niklas Schomburg von den Kieler Nachrichten so: „Expertenberichte mit norddeutscher Schnauze werden sehr gerne gehört“. Sein Videokanal für Fußballfans „Holstein eins zu eins“ mutierte zum Podcast, weil die Abrufzahlen der Audiomitschnitte höher waren.
Eine Hürde, die alle nehmen müssen, die bisher gerne hinter ihren Texten zurückgetreten sind: sich selbst mit ins Spiel zu bringen. Auch von sich zu sprechen. Denn Podcasthörer*innen wollen wissen, mit wem sie sich da akustisch verbinden. Und die Stimme und die Art etwas zu erzählen (oder auch Fragen zu stellen) wird immer etwas Persönliches haben. Was funktioniert – und was nicht – zeigt am Ende die Sendungsanalyse. Auf Streamingplattformen sieht man genau, in welcher Minute Hörer*innen abspringen. Das hilft sehr bei der Vorbereitung der nächsten Podcastfolge.
Was noch zu beachten ist, dazu ein paar kurze Tipps auf Seite 10 in der Nordspitze